Nach einem kurzen Stol­pern zu Beginn des Jahres fanden die Finanz­märkte in der zweiten Woche wieder ihren Tritt. Wäh­rend die Anleihen leicht abgeben mussten, konnten die Akti­en­märkte zum Jah­res­end­ni­veau zurück­finden. Die Aus­sage eines ame­ri­ka­ni­schen Zen­tral­ban­kers am Don­nerstag, dass es zu früh für Zins­sen­kungen sei, sorgte kurz­zeitig für Tur­bu­lenz an den Märkten, welche sich aber schnell wieder beruhigte.

Nach wie vor richten sich die Blicke der Marktteilnehmer:innen gespannt auf die neu­esten Infla­ti­ons­zahlen. Man erhofft sich Klar­heit in Bezug auf die nächsten Zins­schritte der Zen­tral­banken. Die opti­mis­ti­schen Spe­ku­la­tionen aus dem Dezember sind aller­dings etwas ver­flogen. Statt­dessen wächst die Sorge, dass die Infla­tion die Ziel­marken der Zen­tral­banken wei­terhin über­steigt und sich die ersehnten Zins­sen­kungen verzögern.

Bit­coin erhält Rücken­wind aus den USA

Nach langem Wider­stand hat die US-Bör­sen­auf­sicht SEC infolge eines rich­tungs­wei­senden Gerichts­ur­teils schließ­lich nach­ge­geben. Diese Woche gab sie grünes Licht für die Ein­füh­rung der ersten Bit­coin-ETFs. Ein his­to­ri­scher Mei­len­stein für die Krypto-Gemeinde und das Ende einer langen Reise, nachdem der erste Antrag zur Zulas­sung bereits vor 10 Jahren gestellt wurde.

Der ETF bringt Sicher­heit für Anleger:innen – zumin­dest was die Ver­wah­rung und Abwick­lung  betrifft. Sie können nun über regu­lierte Anbieter in Bit­coin inves­tieren, anstatt sich auf Krypto-Börsen zu ver­lassen, die in der Ver­gan­gen­heit oft für nega­tive Schlag­zeilen sorgten. Die inhä­renten Risiken von Krypto-Inves­ti­tionen hin­gegen, wie z.B. extreme Kurs­schwan­kungen, ver­hin­dern die neuen ETFs nicht. Davor warnte auch die SEC und betonte außerdem, dass die Zulas­sung der ETFs keine Unter­stüt­zung der Auf­sichts­be­hörde für Bit­coin selbst bedeute.

Mit dem Bekannt­werden der SEC-Zulas­sung konnte der Bit­coin seinen mehr­mo­na­tigen Erho­lungs­kurs weiter fort­setzen. Am Dienstag wurde ein 21-Monats-Hoch erreicht. Damit geraten die Höchst­stände von 2021 zwar langsam wieder in Sicht­weite, die künf­tige Ent­wick­lung bleibt aber unge­wiss — Bit­coin bleibt ein spe­ku­la­tiver, vola­tiler Ver­mö­gens­wert.

In Deutsch­land sind Bit­coin-ETFs auf­grund der bestehenden EU-Richt­li­nien vor­erst wei­terhin ver­boten. Die regu­la­to­ri­schen Rah­men­be­din­gungen erlauben keinen ETF, der nur einen ein­zelnen Wert ent­hält, wie es bei einem reinen Bit­coin-ETF der Fall wäre. Den­noch hat die Ent­schei­dung aus den USA das Poten­tial, die all­ge­meine Akzep­tanz von Bit­coin als Anla­ge­klasse zu erhöhen und den recht­li­chen Druck auf Regu­la­toren zu steigern.