Der englische Patient
Marktkommentar KW 25 | 2023
Die vergangene Woche begann mit Gewinnmitnahmen am deutschen Aktienmarkt nach einem Rekordhoch des DAX. Währenddessen waren die US-Märkte aufgrund des #Juneteenth geschlossen. Die Produzentenpreise in Deutschland stiegen um 1%, etwas weniger als erwartet, was auf die Wirksamkeit der Zentralbankmaßnahmen hinweist. In Großbritannien hingegen gab es eine überraschende Preisexplosion mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 8,7% im Mai. Die Inflation in der Eurozone verlangsamte sich hingegen.
Die harten Folgen des Brexits?
Großbritannien, immerhin die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt, steht vor beispiellosen Herausforderungen, die sich in einer überwältigenden Verschuldung, einer alarmierenden Inflationsrate, den Auswirkungen des Brexits und einer anhaltenden Wohnungsnot manifestieren. Dieses Bündel an Herausforderungen lässt Großbritannien als einen “Patienten” erscheinen, der dringend einer umfassenden Behandlung bedarf.
Die Auswirkungen des Brexits auf die britische Wirtschaft sind inzwischen unübersehbar. Das Vereinigte Königreich kämpft mit steigender Inflation und der drohenden Gefahr einer schweren Rezession. Diese Woche hat sich das Risiko weiter erhöht, als die Bank of England aufgrund der immer noch hohen Inflation den Leitzins um zusätzliche 50 Basispunkte erhöht hat.
Der ehemalige Gouverneur der Bank von England, Mark Carney, warnte vor genau diesen Entwicklungen, die er größtenteils auf den Brexit zurückführte. Er prognostizierte, dass der Brexit einen negativen Angebotsschock auslöst, der zu einer schwächeren Pfund-Währung, höherer Inflation und schwächerem Wachstum führen würde.
Die Hypothekenzinsen in Großbritannien haben einen 15-Jahres-Hochstand erreicht und die durchschnittlichen Zinsen für eine zweijährige Festhypothek haben die 6%-Marke überschritten. Dies hat die Zinsbelastung für Hausbesitzer erhöht, da diese im Gegensatz zu deutschen Immobilienkäufern oft keine langfristigen Zinsvereinbarungen haben.
Parallel dazu verschärft sich die Wohnungsnot in England. Die Anzahl der neu gebauten Sozialwohnungen ist erschreckend niedrig, und Millionen von Menschen können sich keine eigene Immobilie leisten. Inzwischen sind Häuser eher Investitionen als Wohnorte geworden, was den Kern der aktuellen Krise darstellt.
Inmitten dieser Herausforderungen wird die Rolle der britischen Führung, insbesondere der Bank of England und der Regierung, immer dringlicher. Sie sind nun mit der Aufgabe konfrontiert, diese wirtschaftlichen Herausforderungen effektiv zu meistern. Die Lösung dieser Probleme wird nicht nur die wirtschaftliche Landschaft des Vereinigten Königreichs, sondern auch seine politische Diskussion in den kommenden Jahren prägen. Die Brexit-Geschichte, so scheint es, ist noch lange nicht vorbei.
Die Inflationsraten in der EU sowie in den USA kommen langsam, aber sicher zurück in Richtung des 2% Ziels. Das Vereinigte Königreich hat unterdessen weiterhin starke Probleme bei der Inflationsbekämpfung und hat diese Woche erneut die Zinsen um 0,5% erhöht. Ein realer Schaden für die Wirtschaft des Landes ist wohl kaum abwendbar. Obwohl die Inflation in Großbritannien und in der EU im Oktober 2022 ihren Höchststand erreichten, kommt diese im Inselstaat nur sehr langsam zurück.
Infos zu den EVERGREEN-Fonds
Im Evergreen PDI Yang wurde die Aktienquote in Folge der guten Performance der Vorwochen leicht erhöht. Durch die Korrektur der Märkte nach der jüngsten Aufwärtsbewegung, hielten sowohl der Evergreen PDI Yin als auch der Evergreen PDI Yang ihre Assetquoten den Rest der Woche auf konstantem Niveau. Auch die Evergreen Sustainable World Fonds mussten in Folge der Korrektur an den Märkten leicht abgeben, konnten sich im Vergleich zum Markt jedoch stabil halten.
Zur Beachtung: Frühere Wertentwicklungen lassen nicht auf zukünftige Renditen schließen. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar, eine Haftung ist ausgeschlossen.
Risikohinweise: Die beiden Fonds „Evergreen PDI Yin“ und „Evergreen PDI Yang“ sind aktiv gemanagte Fonds, welche nicht unter Bezugnahme eines Referenzindex verwaltet werden.
Die Fonds verfolgen verschiedene Anlagestrategien, die in den Produktinformationen der beiden Fonds näher erläutert sind. Evergreen verteilt Deine Geldanlage unter Berücksichtigung der Anlagestrategien dieser Fonds auf beide Fonds, um ein Deiner Risikobereitschaft angepasstes Rendite-Risikoverhältnis zu erzielen. Die Wertentwicklung unterliegt Schwankungen. Geldanlagen bergen Risiken. Für Informationen zu den von uns gemanagten Fonds selbst sind ausschließlich die Informationen der Universal Investment maßgeblich, die Du in unserem Download-Bereich findest.
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