Der schwä­chelnde Wirtschaftsmotor

Markt­kom­mentar KW 8 | 2024

US-Notgroschen für die Wirtschaft

Einmal im Quartal halten die Märkte den Atem an und schauen, was der ame­ri­ka­ni­sche AI-Gigant NVIDIA für Quar­tals­zahlen aus der Tasche zau­bert. Der Druck dabei ist riesig – alles andere als über­pro­por­tional starkes Wachstum hat das Poten­tial die Märkte auf Tal­fahrt zu schi­cken. In diesem Quartal konnte NVIDIA wieder einmal über­zeugen. Ein Umsatz­wachstum von 265 % trieb die Aktie nach Bör­sen­schluss 10 % in die Höhe, was für eine spür­bare Erleich­te­rung auf dem Gesamt­markt sorgte. Die Aktien waren zu Wochen­be­ginn im Hin­blick auf die bevor­ste­henden Ergeb­nisse leicht gefallen, doch die her­aus­ra­genden Zahlen von NVIDIA befeu­erten zum Don­nerstag die Märkte und führten zu einem posi­tiven Wochenfazit.

Am Mitt­woch ver­öf­fent­lichte die Fed ihre Zins-Pro­to­kolle. Der Tenor ist ein­deutig: Bloß nichts über­stürzen. Aller­dings lag der Fokus der Märkte ohnehin auf den Quar­tals­zahlen von NVIDIA. Ein wei­teres High­light der Woche war der japa­ni­sche Akti­en­markt: Der Nikkei-Index erreichte nach 35 Jahren War­te­zeit ein neues Rekord­hoch. Ein his­to­ri­scher Moment.

Deutsch­land erstarrt – es fehlt an Dynamik

Der Purcha­sing Mana­gers’ Index (PMI) von S&P Global und der Ham­burg Com­me­rical Bank gelten als Früh­in­di­ka­toren für kom­mendes Wirt­schafts­wachstum. Die jüngsten Zahlen zeigen: Deutsch­land hält Europa zurück. Wäh­rend der Index für Europa besser aus­fiel als erwartet, sind die Zahlen für Deutsch­land weniger freundlich.

Seit Monaten zeichnet sich ab, dass Deutsch­land vom Wirt­schafts­wachstum her zurück­fällt. Nachdem das BIP, wie im Chart sichtbar, auch im letzten Quartal von 2023 schrumpfte, befindet sich die Bun­des­re­pu­blik in der Rezession.

Von Dax Unter­nehmen, wie Bayer, die Stellen abbauen, hin zu Mit­tel­stän­dern, wie Römer­topf, Arko, Hussel oder Eilles, die Insol­venz anmelden – es läuft ein­fach nicht. Doch wo liegt die Ursache und was kann man dagegen tun? Die Gründe sind zwar viel­schichtig und kom­plex, doch eines wird deut­lich: Es hat sich eine gewisse Träg­heit breit­ge­macht. Trotz des offen­sicht­li­chen Bedarfs an Ver­än­de­rung scheint der Antrieb zu fehlen, viel­leicht auch, weil der bis­he­rige Wohl­stand eine fal­sche Sicher­heit vermittelt.

Denn es geht anders. Ein Blick auf posi­tive Bei­spiele zeigt, dass Fort­schritt mög­lich ist. Tesla hat in kür­zester Zeit eine inno­va­tive und pro­fi­table Fabrik in Deutsch­land errichtet und plant bereits deren Erwei­te­rung. Doch die lokale Bevöl­ke­rung stemmt sich dagegen. Auch wenn die Gründe der Anwohner:innen nach­voll­ziehbar sind, die Ein­stel­lung „Bauen ja, aber nicht bei mir in der Nähe“ zieht sich durch die Gesell­schaft und bremst inno­va­tive Pro­jekte häufig aus.

Ein wei­teres Bei­spiel ist die geplante Intel-Fabrik in Mag­de­burg, die die Rück­stände Europas in der Halb­lei­ter­pro­duk­tion auf­holen soll. Wäh­rend Asien und Nord­ame­rika massiv in die Halb­lei­ter­pro­duk­tion inves­tieren, wird in Deutsch­land noch über die Bereit­stel­lung von 10 Mil­li­arden Euro För­der­mit­teln dis­ku­tiert. Zum Ver­gleich: Japan unter­stützt ähn­liche Pro­jekte mit über 65 Mil­li­arden Euro, um inter­na­tional über­haupt wett­be­werbs­fähig zu bleiben.

In großen Teilen Deutsch­lands wächst die Unzu­frie­den­heit, dabei sind die Chancen für einen Auf­schwung nach wie vor gegeben. Doch die Nut­zung dieser Poten­ziale erfor­dert einen Men­ta­li­täts­wandel: Der Staat und die Bürger:innen müssen bereit sein, Risiken ein­zu­gehen, unan­ge­nehme Neben­ef­fekte in Kauf zu nehmen und die Büro­kratie zuweilen hint­an­zu­stellen, um Fort­schritt nicht nur zu ermög­li­chen, son­dern aktiv zu gestalten.

Infos zu den EVERGREEN-Fonds

Auch für die EVERGREEN Fonds war es eine sehr gute Woche. Ledig­lich der Ever­green Sus­tainable World Bonds musste auf­grund der nega­tiven Anlei­hen­per­for­mance leicht abgeben. Der Ever­green Sus­tainable World Stocks konnte unter anderem dank seines Invest­ments in NVIDIA sehr gut abschneiden. Der Ever­green PDI Yin hielt sich sehr gut und konnte sta­bile Gewinne ein­strei­chen. Der Ever­green PDI Yang per­formte dank seines hohen Expo­sures, wel­ches im Laufe der Woche weiter auf­ge­baut wurde, über­durch­schnitt­lich gut.

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