Chaos im Kapitol: Die USA am Rande der Demokratie 

Markt­kom­mentar KW 40 | 2023

US-Notgroschen für die Wirtschaft

Die Finanz­märkte erlebten in dieser Woche erneut ein vola­tiles Markt­ge­schehen. Zu Wochen­be­ginn drückten stei­gende Anlei­he­ren­diten, vor allem bei US-Staats­an­leihen, und haw­kishe Äuße­rungen von Fed-Offi­zi­ellen auf die Akti­en­märkte. Ab Wochen­mitte zeich­nete sich eine vor­sich­tige Sta­bi­li­sie­rung ab, die zum Wochen­ende noch­mals leicht kippte. Aus­löser waren posi­tive Arbeits­markt­zahlen aus den USA, die deut­lich über den Erwar­tungen lagen und die Fed unter Druck setzen, die Zins­schraube weiter zu drehen.

Wei­tere posi­tive Arbeits­markt­zahlen kamen aus Europa. So ver­zeich­nete Deutsch­land im Sep­tember einen leichten Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit. In der Euro­zone fiel die Arbeits­lo­sen­quote im August mit 6.4 % auf den nied­rigsten Stand seit Beginn der Wäh­rungs­union. Das Geschehen ver­deut­licht den Zusam­men­hang zwi­schen Infla­tion und Arbeits­lo­sig­keit, der oft durch die Phil­lips-Kurve illus­triert wird: Ist die Infla­tion hoch, sinkt die Arbeitslosigkeit.

 Wei­terhin ange­spannt ist die Lage am Immo­bi­li­en­markt. Auch wenn die Preise deut­scher Immo­bi­lien weiter zurück­gehen, bleiben starke Preis­ein­brüche aus, die die höheren Zins­kosten aus­glei­chen. Zusätz­lich führt der Home­of­fice-Trend zu einem leichten Rück­gang der Nach­frage nach Büro­flä­chen. Wäh­rend­dessen ver­zeichnet Groß­bri­tan­nien bei den Immo­bi­li­en­preisen das größte Minus seit der glo­balen Finanz­krise 2009.

Eine Woche der Rück­tritte: Nach Com­mander folgt McCarthy

Nicht nur der Schä­fer­hund der Prä­si­den­ten­fa­milie, First Dog „Com­mander“, musste ver­gan­gene Woche seinen Posten räumen, son­dern auch der Spre­cher des Reprä­sen­tan­ten­hauses. Am Ende waren es Per­sonen aus der eigenen Partei, acht Repu­bli­kaner vom rechten Rand, die dafür sorgten, dass Kevin McCarthy sein Amt nie­der­legen musste. Ein his­to­ri­sches Ereignis in der Geschichte der USA. Zuvor hatte McCarthy es mit Unter­stüt­zung der Demo­kraten im letzten Moment geschafft, einen fatalen Shut­down der Regie­rung abzuwenden.

Nun steht das Abge­ord­ne­ten­haus nicht nur ohne Vor­sitz da, son­dern auch hand­lung­un­fähig und ohne Plan wie es wei­ter­geht. Das ent­stan­dene Chaos steht als Sym­bol­bild für die zuneh­mende poli­ti­sche Insta­bi­lität der USA. Die Repu­bli­kaner sind tief gespalten, Donald Trump besitzt trotz einer Viel­zahl von Skan­dalen und Gerichts­pro­zessen wei­terhin große Sym­pa­thien und steht in Umfragen Kopf an Kopf mit Joe Biden, dem bei einer erneuten Kan­di­datur beson­ders sein hohes Alter schlecht in die Karten spielen dürfte.

Neben geo­po­li­ti­schen Risiken birgt das Chaos in den USA viel Poten­tial für die Ver­un­si­che­rung inter­na­tio­naler Inves­toren und eine Beein­träch­ti­gung der Sta­bi­lität der US-Märkte.

Getrieben durch stei­gende Unsi­cher­heit und die restrik­tive Geld­po­litik der Fed, kam es in der letzten Woche zu einem Sell-Off von US-Staats­an­leihen. Erst­mals seit 2007 über­stieg die Ren­dite der 30-jäh­rigen Anleihen die Marke von 5 %. Der starke Anstieg ist auch im Chart gut erkennbar. Der Abver­kauf setzt den glo­balen Anlei­hen­markt unter Druck, der stück­weise nach­zieht. So stieg auch die Ren­dite der wich­tigsten deut­schen Staats­an­leihe am Mitt­woch zum ersten Mal seit 10 Jahren auf über 3 %.

Infos zu den EVERGREEN-Fonds

Im Ver­gleich zur Vor­woche mussten alle EVERGREEN Publi­kums­fonds Per­for­mance abgeben. Belas­tende Impulse kamen vor allem aus dem Markt für US-Staats­an­leihen. Euro­päi­sche Staats­an­leihen ver­folgten eine ähn­liche Ent­wick­lung. Die deut­lich gestie­genen mittel- und lang­fris­tigen Zinsen wirkten sich für den glo­balen Akti­en­markt vor dem Hin­ter­grund gestie­gener Refi­nan­zie­rungs­kosten und Dis­kon­tie­rungs­fak­toren negativ aus. Einen posi­tiven Per­for­mance­bei­trag lie­ferte hin­gegen die nach wie vor hoch­at­trak­tive Geldmarktverzinsung.

Zur Beach­tung: Frü­here Wert­ent­wick­lungen lassen nicht auf zukünf­tige Ren­diten schließen. Die in diesem Doku­ment ent­hal­tenen Infor­ma­tionen stellen keine Anla­ge­be­ra­tung dar, eine Haf­tung ist ausgeschlossen. 

Risi­ko­hin­weise: Die beiden Fonds „Ever­green PDI Yin“ und „Ever­green PDI Yang“ sind aktiv gema­nagte Fonds, welche nicht unter Bezug­nahme eines Refe­renz­index ver­waltet werden.

Die Fonds ver­folgen ver­schie­dene Anla­ge­stra­te­gien, die in den Pro­dukt­in­for­ma­tionen der beiden Fonds näher erläu­tert sind. Ever­green ver­teilt Deine Geld­an­lage unter Berück­sich­ti­gung der Anla­ge­stra­te­gien dieser Fonds auf beide Fonds, um ein Deiner Risi­ko­be­reit­schaft ange­passtes Ren­dite-Risi­ko­ver­hältnis zu erzielen. Die Wert­ent­wick­lung unter­liegt Schwan­kungen. Geld­an­lagen bergen Risiken. Für Infor­ma­tionen zu den von uns gema­nagten Fonds selbst sind aus­schließ­lich die Infor­ma­tionen der Uni­versal Invest­ment maß­geb­lich, die Du in unserem Down­load-Bereich findest.