Der Dollar im Sinkflug
Marktkommentar KW 28 | 2023
Die in dieser Woche veröffentlichten Inflationsdaten zeigen den deutlichen Preisanstieg in den vergangenen zwölf Monaten. Die Preise sind in Deutschland im Juni um 6,4 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung aus dem Jahr 2022, wie das 9‑Euro-Ticket und der Tankrabatt, haben einen Einfluss auf die aktuelle Inflationsrate. In China hingegen sanken die Produzentenpreise um 5,4 %, was Deflationsängste aufgrund schwacher Nachfrage auslöste. In den USA wurden deutlich niedrigere Inflationszahlen veröffentlicht, die mit 3 % sehr nah am offiziellen Ziel der Fed liegen. Dies beflügelte die Märkte am Mittwoch und Donnerstag und gab anlageklassenübergreifend Aufwind.
Löst die Schwäche des US-Dollar das Inflationsproblem?
In den letzten Monaten hat der US-Dollar eine beachtliche Schwächephase hingelegt, die sich bis zu einem 15-Monats-Tief erstreckt. Die Schwäche des Dollars kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden. Einer der Hauptgründe ist der Rückgang der Inflationsrate in den USA auf 3 %. Die Inflation ist ein entscheidender Faktor für die Geldpolitik der Zentralbanken. Ein Rückgang der Inflationserwartungen kann dazu führen, dass die Zentralbank die Zinsen senkt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Da niedrigere Zinsen die Rendite von in Dollar gehandelten Anlagen verringern, kann dies zu einer Abwertung des Dollars führen.
Die nachlassende Stärke des US-Dollars im Vergleich zum Euro kann als positiv für die Eurozone angesehen werden, die immer noch mit einer Inflationsrate von deutlich über 2 % zu ringen hat. Dies führt zu einem Phänomen, das als “importierte Deflation” bekannt ist. Dies beschreibt den inflationsdämpfenden Effekt der sinkenden Kosten von Dollar-denominierten Importgütern, wie z.B.: Rohstoffen. Da die USA ein bedeutender Handelspartner der Eurozone sind, können diese Effekte zu einer Abnahme der Inflationsrate im Euroraum führen.
Ähnliche Effekte sind auch in anderen Ländern wie dem Vereinigten Königreich zu sehen. Die Stärke des Pfunds hat dazu geführt, dass Importe günstiger werden, was die sehr hohe Inflation auf der Insel dämpft.
In Japan könnte die Situation noch komplizierter werden. Das Land kämpft seit Jahrzehnten mit Deflation und die aktuell noch moderate Inflation könnte wieder in Richtung Deflation steuern, insbesondere wenn die sogenannten Basiseffekte aus dem vergangenen Jahr auslaufen.
Der Chart der Woche zeigt die aktuelle Schwäche des US-Dollar gegenüber anderen großen Weltwährungen. Durch den schwachen Dollar werden Importe aus den USA günstiger, was die Inflation in den importierenden Ländern dämpfen wird. Wie stark dieser Effekt ist, bleibt abzuwarten.
Infos zu den EVERGREEN-Fonds
Nach schwacher Vorwoche konnten alle EVERGREEN Publikumsfonds diese Woche wieder gut zulegen. Niedrige Inflationsdaten aus den USA beflügelten sowohl die globalen Aktien- als auch die Anleihenmärkte.
Nach starker Aufwärtsbewegung reduzierte der Evergreen PDI Yang seine nach wie vor hohe Aktienquote um 5 %. Weitere Anpassungen wurden nicht vorgenommen.
Zur Beachtung: Frühere Wertentwicklungen lassen nicht auf zukünftige Renditen schließen. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar, eine Haftung ist ausgeschlossen.
Risikohinweise: Die beiden Fonds „Evergreen PDI Yin“ und „Evergreen PDI Yang“ sind aktiv gemanagte Fonds, welche nicht unter Bezugnahme eines Referenzindex verwaltet werden.
Die Fonds verfolgen verschiedene Anlagestrategien, die in den Produktinformationen der beiden Fonds näher erläutert sind. Evergreen verteilt Deine Geldanlage unter Berücksichtigung der Anlagestrategien dieser Fonds auf beide Fonds, um ein Deiner Risikobereitschaft angepasstes Rendite-Risikoverhältnis zu erzielen. Die Wertentwicklung unterliegt Schwankungen. Geldanlagen bergen Risiken. Für Informationen zu den von uns gemanagten Fonds selbst sind ausschließlich die Informationen der Universal Investment maßgeblich, die Du in unserem Download-Bereich findest.
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