Rückkehr der German Angst? Düstere Prognosen vom IWF
Marktkommentar KW 30 | 2023

Regenwolken haben den deutschen Sommer fest im Griff und auch die Lage der deutschen Wirtschaft verdüstert sich zunehmend. So ist der ifo Geschäftsklimaindex, ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, im Juli 2023 zum dritten Mal in Folge gesunken – von 88,6 Punkten (saisonbereinigt korrigiert) im Juni auf 87,3 Punkte.
Parallel dazu sind die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Euro-Zone stärker gefallen als erwartet, was die Sorgen um eine mögliche Rezession weiter verstärkt. Insbesondere die deutsche Privatwirtschaft verzeichnete mit 48,3 Punkten den schlechtesten Wert seit acht Monaten und liegt damit unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Doch was des einen Leid ist des anderen Freud. Denn die Finanzmärkte zeigen sich unbeeindruckt von den schlechten Konjunkturdaten und reagieren sogar positiv. Grund dafür ist die mit der schwächelnden Konjunktur einhergehende sinkende Wahrscheinlichkeit für weitere Zinserhöhungen der Zentralbanken.
Zwar erhöhten die Federal Reserve und die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen in dieser Woche wie erwartet jeweils um 25 Basispunkte, doch die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dies vorerst die letzten Zinserhöhungen gewesen sind.
Zusammenfassend lässt sich somit eine positive letzte Woche sowohl für Aktien als auch für Anleihen verzeichnen.
Deutschland als Schlusslicht: IWF prognostiziert Schrumpfung um 0,3 %
Wird Deutschlands Wirtschaft das neue Sorgenkind der EU? Die jüngsten Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) geben dafür allen Anlass. Mit einem erwarteten Konjunkturrückgang von 0,3 Prozent in diesem Jahr ist Deutschland das einzige G7-Land, das kein Wachstum verzeichnet. Der einzige Silberstreif am Horizont ist die Prognose für 2024, die eine Erholung von 1,3 Prozent voraussagt. Dennoch, die allgemeine Stimmung ist gedämpft.
Die Industrie, traditionell das Rückgrat deutschen Wirtschaft, wird als Hauptursache für die anhaltende Schwächephase gesehen. So schrumpfte der Auftragsbestand der deutschen Industrie im Mai den dritten Monat in Folge.
Im Gegensatz zur Situation in Deutschland sieht der IWF die globale Wirtschaft in einem positiveren Licht. Der Fonds hat die Prognose für das weltweite Wachstum in diesem und im kommenden Jahr auf jeweils 3,0 Prozent angehoben.
Droht bei den düsteren Prognosen eine Rückkehr der „German Angst“? Laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck besteht dafür kein Anlass. Und doch sind Zweifel angesichts der wirtschaftlichen Zukunft verständlich. Eine Lähmung allerdings wäre fatal, denn es braucht strategische Entscheidungen und Investitionen, um die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen – Zeit für “German Action” statt “German Angst”.
Der Chart der Woche zeigt das vom IWF prognostizierte Wirtschaftswachstum der großen Volkswirtschaften für 2023. Deutschland bildet das Schlusslicht und erwartet laut IWF als einziges großes Land eine Rezession. Selbst Großbritannien, für das der IWF im April noch von einem Minus von 0,3 % ausgegangen war, erwartet laut neuester Prognosen ein Plus von 0,4 %. Auch die Prognosen für Spanien und Italien wurden mit Blick auf den aktuellen Reiseboom angehoben.
Infos zu den EVERGREEN-Fonds
Auch in dieser Woche konnten alle EVERGREEN Publikumsfonds mit einer positiven Wertentwicklung überzeugen.
Das positive Marktumfeld sowohl für die globalen Aktien- als auch die Anleihenmärkte setzte sich aus der Vorwoche fort. Im defensiven Evergreen PDI Yin unterstützt das attraktive Zinsumfeld am Geldmarkt die Performance. Im dynamischen Evergreen PDI Yang wurde die bereits hohe Aktienquote um weitere 5 % erhöht.
Zur Beachtung: Frühere Wertentwicklungen lassen nicht auf zukünftige Renditen schließen. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar, eine Haftung ist ausgeschlossen.
Risikohinweise: Die beiden Fonds „Evergreen PDI Yin“ und „Evergreen PDI Yang“ sind aktiv gemanagte Fonds, welche nicht unter Bezugnahme eines Referenzindex verwaltet werden.
Die Fonds verfolgen verschiedene Anlagestrategien, die in den Produktinformationen der beiden Fonds näher erläutert sind. Evergreen verteilt Deine Geldanlage unter Berücksichtigung der Anlagestrategien dieser Fonds auf beide Fonds, um ein Deiner Risikobereitschaft angepasstes Rendite-Risikoverhältnis zu erzielen. Die Wertentwicklung unterliegt Schwankungen. Geldanlagen bergen Risiken. Für Informationen zu den von uns gemanagten Fonds selbst sind ausschließlich die Informationen der Universal Investment maßgeblich, die Du in unserem Download-Bereich findest.
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