FED-Zinsentscheid: Mit Vollgas in die Überhitzung?
Marktkommentar KW 11 | 2021

Unruhiges Fahrwasser an den Börsen: Während die Neuinfektionszahlen in vielen Teilen Europas erneut ansteigen, die Impfkampagnen abermals ins Stocken geraten und die Deutschen um ihren traditionellen Mallorca-Urlaub bangen, fürchten Anleger eine Überhitzung der US-Wirtschaft. Beflügelt wurde die Angst diese Woche durch den FED-Zinsentscheid. Wie Notenbank-Chef Jerome Powell am Mittwoch verkündete, werden die Währungshüter den Fuß nicht vom Gaspedal nehmen und ihren eingeschlagenen Niedrigzinskurs zunächst fortsetzen. Die US-Notenbank sieht die positiven Konjunkturerwartungen nicht mit einem langfristigen Inflationsanstieg verbunden. Allerdings korrigierten sie die prognostizierte Inflation für dieses Jahr von 1,8 % auf 2,4 % nach oben. Zahlen sich die lockeren Zügel der FED aus oder endet die Strategie in einer Überhitzung der Wirtschaft?
Die globalen Aktienmärkte reagierten nach der Rede von FED-Chef Powell zunächst mit einem Höhenflug. Sowohl der DAX als auch der Dow Jones erreichten wieder einmal Rekordstände. Allerdings verpuffte der Effekt nach kurzer Zeit, da Inflationsängste erneut die Oberhand gewinnen konnten und die Anleiherenditen folglich erneut anzogen. So erreichte etwa die Rendite der zehnjährigen US-Anleihe den höchsten Stand seit Anfang 2020. Dadurch drehten die Vorzeichen an den Aktienmärkten, wobei besonders die Tech-Werte unter Druck gerieten. Entscheiden die Anleiherenditen die nächste Zeit über das Schicksal der Aktienmärkte?
Wichtige Konjunkturdaten ergaben diese Woche gemischte Stimmungsbilder. So stieg der ZEW-Index mit 5,4 Punkten auf 76,6 Punkte stärker als erwartet an und verdeutlicht damit die aufhellende Stimmung der deutschen Finanzexperten. Auf der anderen Seite senkten die Wirtschaftsweisen ihre Wachstumsprognose für die deutschen Wirtschaft von 3,7 % auf 3,1 % in diesem Jahr. Auch die US-Wirtschaft musste einen konjunkturellen Dämpfer hinnehmen, da Einzelhändler und die Industrieproduktion für den vergangenen Monat stärkere Einbußen als prognostiziert meldeten.
Chart der Woche
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