Worth the hype? Die globalen Aktienmärkte am AI-Tropf
Marktkommentar KW 34 | 2023

Die Woche an den Finanzmärkten war geprägt von zwei wichtigen Events. Am Donnerstagabend verkündetet Chiphersteller NVIDIA die Quartalszahlen und übertraf dabei alle Erwartungen. Im Zuge der Rekordzahlen legten die globalen Aktienmärkte und insbesondere der Tech-Sektor stark zu, konnten den Gewinn jedoch nicht halten. Zum Ende der Woche standen alle Augen auf der Jackson Hole Konferenz der US-Amerikanischen Zentralbank, in gespannter Erwartung von Hinweisen zur künftigen Entwicklung der Geldpolitik.
Die Anleihen zeigten sich die Woche freundlich, nachdem gute Wirtschaftszahlen aus den USA die Wahrscheinlichkeit eines Soft-Landings stärkten. Anleger:innen hoffen damit auf eine Stabilisierung der Zinsen, wobei die Fed bereits zum Ausdruck brachte, dass die Inflation weiterhin zu hoch sei.
Schwächelnd hingegen zeigt sich weiterhin der chinesische Aktienmarkt. Globale Investoren ziehen sich vemehrt zurück, beeinflusst durch unsichere makroökonomische Daten, Probleme im Immobiliensektor und die ungewisse politische Lage in Beijing.
AI-Trend: NVIDIA als Gallionsfigur
Während sich die globalen Aktienmärkte derzeit eher ermüdet zeigen, herrscht in der Tech-Branche Goldgräberstimmung. Artificial Intelligence (AI) heißt das Zauberwort der Stunde, das vor allem einem Unternehmen derzeit ungeahnte Höhenflüge beschert: dem amerikanischen Chip-Produzent NVIDIA, dessen Wert sich seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt hat.
NVIDIA profitiert von einer einzigartigen Marktposition. Viele große Ersteller von AI-Modellen (z.B. OpenAI), sind nicht börsennotiert. Daher wirkt sich der AI-Hype vor allem durch Zweitrundeneffekte auf die Aktienmärkte aus. So profitieren Softwareunternehmen die AI implementieren, um diese an Endkunden zu verkaufen und Cloud-Provider, auf deren Servern die AI-Systeme laufen. Und allen voran profitiert der Chip-Hersteller, auf dessen Hardware all diese Systeme laufen – NVIDIA. Zudem setzt NVIDIA im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern auf GPUs statt CPUs, die für AI-Berechnungen besser geeignet sind, weshalb größere Chipproduzenten wie Intel oder AMD abgehängt werden.
Für die Märkte entwickelt sich aus der beeindruckenden Performance eine zunehmende Abhängigkeit. So wurden die Quartalszahlen von NVIDIA in dieser Woche als Schlüsselindikator für die Marktentwicklung des restlichen Jahres gesehen, getreu dem Motto „If they miss, the entire stock market’s gonna go down” (Adam Parker, Gründer von Trivariate Research).
Es droht die Bildung einer Spekulationsblase, vor allem da die Monetarisierung von AI bisher begrenzt ist. Bisher gibt es kaum Unternehmen, die AI, trotz ihrer Relevanz, profitabel vertreiben können. So bleibt abzuwarten, ob die massiven Investitionen in Rechenzentren und Software sich langfristig finanziell auszahlen werden.
Der Chart der Woche zeigt die Performanceattribution des S&P 500, welcher die Aktien der 500 größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen beinhaltet. Deutlich sichtbar ist der außerordentliche Einfluss, den Unternehmen der Tech-Branche im vergangenen Jahr auf die Performance des Index hatten. So trugen die Top 5 der Tech-Titel über 60 % zur Gesamtperformance bei. Das dargestellte Verhältnis unterstreicht die derzeitige Abhängigkeit der Aktienmärkte von den Technologieunternehmen, welche vor allem durch den AI-Hype Performance generieren.
Infos zu den EVERGREEN-Fonds
Der Evergreen PDI Yang reduzierte zum Ende der Woche seine Aktienquote leicht. Ansonsten wurden die Quoten in den Evergreen PDI Fonds konstant gehalten. Die Performance war analog zu den Aktienmärkten leicht positiv.
Der Evergreen Sustainable World Stocks profitierte von seinem Investment in beispielsweise NVIDIA, sowie anderen Tech-Unternehmen.
Der Evergreen Sustainable World Bonds konnte ebenfalls zulegen, wobei das Ergebnis der Jackson Hole Konferenz zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Marktkommentars noch offen ist.
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