Haben die Märkte das „Boi­ling Frog Syndrom“?

Markt­kom­mentar KW 27 | 2023

US-Notgroschen für die Wirtschaft

Aktuell scheint es, als ob eine gewisse Nor­ma­li­sie­rung der Risiken an den Finanz­märkten ein­ge­kehrt ist. Die Vola­ti­lität ist niedrig, und viele Inves­toren scheinen sich in einer Art War­te­stel­lung zu befinden. Sitzen die Märkte wie der Frosch im sich langsam erhit­zenden Wasser?

Out­per­for­mance der Giganten

Trotz der aktu­ellen Sta­bi­lität der Märkte sollten wir nicht ver­gessen, dass sich die Situa­tion schnell ändern kann und die Vola­ti­lität kann schnell zurück­kehren. Es ist daher wichtig, makro­öko­no­mi­sche Indi­ka­toren und geo­po­li­ti­sche Ent­wick­lungen auf­merksam zu beobachten.

Die Inver­sion der Zins­kurve ist wei­terhin auf einem sehr hohen Niveau. Das bedeutet, dass die Zins­er­war­tung kurz­fristig wesent­lich höher ist als am lang­fris­tigen Ende. Eine Inver­sion der Zins­struk­tur­kurve kann ein Indi­kator für eine bevor­ste­hende Rezes­sion sein.

Die hart­nä­ckig hohe und nur langsam zurück­kom­mende Infla­tion ist ein wei­teres Risiko für die Kapi­tal­märkte. Denn die Maß­nahmen der Zen­tral­banken, die darauf abzielen die Infla­tion auf 2% zu begrenzen, belasten die Kapi­tal­märkte und die Kon­junktur. Diese Ent­wick­lung haben wir im Jahr 2022 gesehen, als sowohl die Anleihen- als auch die Akti­en­märkte stark nach­ge­geben haben.

Zur­zeit per­formen die Akti­en­märkte ver­meint­lich sehr gut, was darauf hin­deuten könnte, dass die Wirt­schaft die schnell stei­genden Zinsen gut ver­kraftet hat.

Die der­zei­tige Ent­wick­lung am Akti­en­markt ist aller­dings stark von den großen Tech-Unter­nehmen getrieben, die auf­grund von Durch­brü­chen und Hoff­nungen im KI-Sektor neue Höhen erreicht haben. Der Chart der Woche zeigt diese Ent­wick­lung sehr deut­lich. Der Russel 3000 bildet die Per­for­mance der 3000 größten bör­sen­no­tierten Unter­nehmen der USA ab. Der Russel 2000 beinhaltet hin­gegen die 2000 kleinsten Titel des Russel 3000. Der deut­liche Unter­schied in der Per­for­mance dieser Indizes ist auf die Out­per­for­mance der 1000 größten Unter­nehmen der USA zurück­zu­führen von denen wie­derum die größten Player wie Apple, Micro­soft, NVIDIA und Meta den über­wie­genden Teil dieser Per­for­mance ausmachen.

Von einer guten Akti­en­markt­per­for­mance in der Breite kann also aktuell keine Rede sein. Was in dieser Form auch eher die real­wirt­schaft­liche Situa­tion widerspiegelt.

Auch geo­po­li­ti­sche Risiken, bei denen sich im Moment eine Art Nor­ma­lität eta­bliert hat, könnte die Vola­ti­lität bei Eska­la­tionen in bereits bestehenden Kon­flikten uner­wartet anheizen. Hier sind ins­be­son­dere der Ukrai­ne­krieg sowie die Span­nungen zwi­schen Taiwan und China zu erwähnen.

Ein wei­terer Indi­kator, der die aktu­elle Stim­mung an den Märkten wider­spie­gelt, ist der Fear and Greed Index. Dieser Index misst die Emo­tionen und Stim­mungen, die die Märkte antreiben, und kann ein nütz­li­ches Werk­zeug sein, um extreme Markt­be­din­gungen zu iden­ti­fi­zieren. Der­zeit steht der Index bei 80, was auf ein hohes Maß an Gier hinweist.

His­to­risch gesehen neigen die Märkte dazu, über­kauft zu sein, wenn der Fear and Greed Index hohe Werte erreicht, was oft eine Kor­rektur oder sogar einen Markt­rück­gang zur Folge hat. Dies ist ein wei­terer Faktor, der die aktu­elle “Lan­ge­weile” an den Märkten trüben könnte und den Inves­toren bewusst sein sollte. Es ist wichtig zu betonen, dass trotz der schein­baren Ruhe die Risiken nicht ver­gessen werden dürfen. Die Märkte können sich schnell ändern, und es ist ent­schei­dend, auf alle Even­tua­li­täten vor­be­reitet zu sein.

Infos zu den EVERGREEN-Fonds

Nach guter Vor­woche mussten die Ever­green Publi­kums­fonds diese Woche wieder Per­for­mance abgeben. Uner­wartet starke Arbeits­markt­zahlen aus den USA schürten erneute Zins­sorgen und belas­teten glo­bale Aktien und Anleihen glei­cher­maßen. Im Zuge dessen wurden die Anlei­hen­quoten in den dyna­mi­schen Stra­te­gien Ever­green PDI Yin und Ever­green PDI Yang deut­lich redu­ziert. Im Ever­green PDI Yang wurde die Akti­en­quote eben­falls leicht abgebaut.

Zur Beach­tung: Frü­here Wert­ent­wick­lungen lassen nicht auf zukünf­tige Ren­diten schließen. Die in diesem Doku­ment ent­hal­tenen Infor­ma­tionen stellen keine Anla­ge­be­ra­tung dar, eine Haf­tung ist ausgeschlossen. 

Risi­ko­hin­weise: Die beiden Fonds „Ever­green PDI Yin“ und „Ever­green PDI Yang“ sind aktiv gema­nagte Fonds, welche nicht unter Bezug­nahme eines Refe­renz­index ver­waltet werden.

Die Fonds ver­folgen ver­schie­dene Anla­ge­stra­te­gien, die in den Pro­dukt­in­for­ma­tionen der beiden Fonds näher erläu­tert sind. Ever­green ver­teilt Deine Geld­an­lage unter Berück­sich­ti­gung der Anla­ge­stra­te­gien dieser Fonds auf beide Fonds, um ein Deiner Risi­ko­be­reit­schaft ange­passtes Ren­dite-Risi­ko­ver­hältnis zu erzielen. Die Wert­ent­wick­lung unter­liegt Schwan­kungen. Geld­an­lagen bergen Risiken. Für Infor­ma­tionen zu den von uns gema­nagten Fonds selbst sind aus­schließ­lich die Infor­ma­tionen der Uni­versal Invest­ment maß­geb­lich, die Du in unserem Down­load-Bereich findest.