Rezession als notwendiges Übel?
Marktkommentar KW 23 | 2023

Die vergangene Woche brachte gemischte Nachrichten für die Weltwirtschaft. Chinas Exporte sanken überraschend um 7,5% im Mai, was möglicherweise auf eine schwächelnde Weltwirtschaft hindeutet. Auch deutsche Industriekonzerne enttäuschten mit nur 0,3% Wachstum im April statt der erwarteten 0,6%. Gleichzeitig prognostizierte EZB-Präsidentin Lagarde verstärkte Auswirkungen der Zinserhöhungen auf Wirtschaft und Inflation in den kommenden Monaten. Trotz geringerem Preisdruck im Euroraum betonte sie die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen, um das Inflationsziel zu erreichen. Diese gegensätzlichen Entwicklungen spiegeln die aktuellen Herausforderungen der Weltwirtschaft wider, bieten jedoch auch Hoffnung auf ein nachhaltiges Wachstum durch gezielte Maßnahmen.
Inflation und Krieg: Eurozone in Rezession gerutscht
Die Eurozone, bestehend aus 20 Ländern, die den Euro als ihre Währung verwenden, ist um den Jahreswechsel in eine leichte Rezession gerutscht. Eine Rezession wird definiert als zwei aufeinanderfolgende Quartale wirtschaftlicher Schrumpfung. Im ersten Quartal des Jahres sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone im Vergleich zum Vorquartal um 0,1%, nachdem es im vierten Quartal 2022 ebenfalls um 0,1% gesunken war.
Die Rezession wurde durch verschiedene Faktoren verursacht, darunter hohe Inflation und steigende Zinssätze, die den Konsum stark belasteten. Besonders schwer betroffen waren Länder wie Irland, dessen Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal dieses Jahres um 4,6% gesunken ist, Litauen mit einem Rückgang von 2,1% und die Niederlande, die um 0,7% geschrumpft sind. Auch die größte Wirtschaft Europas, Deutschland, ist in eine Rezession geraten, nachdem sie um 0,3% geschrumpft ist.
Der Ausblick für die Eurozone ist ungewiss. Europa steht vor der schwierigen Aufgabe, die Inflation zu senken, das Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten und die finanzielle Stabilität zu wahren.
Unserer Meinung nach zeichnet sich ab, dass sich die Ära der Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) langsam dem Ende neigt. Es wird erwartet, dass nur noch ein oder zwei weitere Zinserhöhungen folgen werden. Nach diesen Schritten sollte die EZB jedoch besonnen agieren und die Situation aufmerksam beobachten, ohne überzureagieren. Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass sich die Inflations- und Zinserwartungen stabilisieren. Den Ausblick auf die Wirtschaft deuten wir eher positiv, da der Rückgang der Wirtschaftsleistung mit einer Abnahme der Inflation einhergeht – genau wie es von der EZB beabsichtigt wurde. Die leichte Rezession im Euroraum ist möglicherweise ein notwendiges Übel auf dem Weg zur neuen Preisstabilität.
Der Chart der Woche zeigt das BIP-Wachstum der Länder im Euro-Raum im Vergleich zum Vorquartal. Besonders stark sind Irland und Litauen geschrumpft. Orange markiert sind die Länder, die bereits zwei Quartale in Folge geschrumpft sind und somit in einer technischen Rezession sind.
Infos zu den EVERGREEN-Fonds
In dieser Woche blieben der Evergreen PDI Yin sowie der Evergreen PDI Yang sehr stabil und bewegten sich seitwärts. Die Aktien-sowie die Anleihenquote blieben in beiden Fonds unverändert. Der Evergreen Sustainable World Stocks und der Evergreen Sustainable World Bonds gaben beide leicht ab.
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