Streikwellen legen Deutschland lahm
Marktkommentar KW 11 | 2024

“The sky’s the limit” bleibt das Motto an den Aktienmärkten. Diese Woche glänzten sie erneut mit neuen Höchstständen. Allen voran der DAX, der ein neues All-Time-High von über 18.000 Punkten erzielte. Die Volatilität bleibt niedrig, die Impulse gering. Doch woher kommt die Rally deutscher Aktien trotz schleppender Wirtschaft? Es sind wenige große Unternehmen, die den Index nach vorne treiben. Durch ihre globale Aufstellung agieren sie auch in stärkeren Wirtschaftsräumen und erhalten von dort positive Impulse. Vor allem die Stärke der US-Wirtschaft sowie Erwartungen an Zinssenkungen schenken Kraft.
Die Zinsfantasien erhielten aber zumindest in den USA diese Woche einen Dämpfer, nachdem die Inflation im Februar entgegen den Erwartungen einen Anstieg verzeichnete. Damit rückt die Zinswende der Fed weiter in die Ferne, die globalen Anleihen reagierten entsprechend mit einem leichten Rückgang. In Deutschland hingegen sank die Inflation im Februar auf den tiefsten Stand seit Juni 2021. Sowohl die Energie- als auch Lebensmittelpreise zeigen Entspannung. Könnte damit die EZB sogar vor der Fed die erhofften Zinssenkungen realisieren?
Stillstand in der Transportbranche
Egal ob ÖPNV, Bahn oder Flugzeug. Wer dieser Tage in Deutschland von A nach B kommen möchte, hat es schwer. Das Land steckt in einer Streikwelle, in der es schwerfällt, den Überblick zu behalten. So wird Verreisen schnell zum ungewollten Abenteuerausflug.
Die Arbeitsniederlegung der Streikenden beeinträchtigt aber nicht nur Reisende, sondern geht auch zu Lasten der Volkswirtschaft. Industrie und Transportwesen sind eng miteinander verknüpft. Das Institut der deutschen Wirtschaft beziffert den Schaden eines eintägigen Bahnstreiks auf bis zu 100 Mio. Euro Wirtschaftsleistung.
Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? Es ist vor allem der hohen Inflation der vergangenen Jahre zuzuschreiben, dass sich die Lebenssituation von Arbeitnehmer:innen verschlechtert hat. Es bleibt weniger übrig vom Lohn, der in vielen Berufen, z.B. beim Bodenpersonal am Flughafen, ohnehin schon unter dem deutschen Durchschnittslohn liegt.
Die Lohnentwicklung hat sich der Inflation bisher noch nicht angepasst. Im Gegenteil. Während Deutschland im letzten Jahrzehnt im Vergleich zu Ländern wie Frankreich geradezu verwöhnt wurde (s. Chart), ist das steile Wachstum der Reallöhne seit 2020 eingebrochen. Ein Umstand der die Streikbereitschaft wachsen lässt.
Auch befinden sich die Gewerkschaften in einer vorteilhaften Verhandlungsposition. In der Verkehrsbranche herrscht massiver Fachkräftemangel, der politische Einfluss bei Verkehrsunternehmen erhöht den Druck an die Arbeitgeber zusätzlich. Die Tendenz geht vom Arbeitgeber- hin zum Arbeitnehmermarkt. Eine schnelle Lösung wäre nicht nur für die ohnehin gebeutelte Wirtschaft wünschenswert.
Infos zu den EVERGREEN-Fonds
Die EVERGREEN Publikumsfonds mit Anleihebestandteilen mussten aufgrund der moderaten Korrektur an den Anleihemärkten wieder etwas Performance abgeben. Der reine Aktienfonds Evergreen Sustainable World Stocks konnte im Zuge der nach wie vor stabilen Aktienmärkte weiter hinzugewinnen.
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