Nach einem leichten Rück­setzer zum Ende ver­gan­gener Woche, ruhten sich Aktien und Anleihen diese Woche aus und zeigten keine signi­fi­kanten Bewe­gungen. Es scheint so, als sei ihnen nach der sehr guten Per­for­mance im Februar die Luft aus­ge­gangen. Aktu­eller Status: Ein Abwarten auf neue Impulse.

Zins­än­de­rungen bei­spiels­weise könnten neue Dynamik ins Spiel bringen. Doch wie erwartet lies die EZB den Leit­zins am Don­nerstag trotz sin­kender Infla­tion vor­erst unver­än­dert. Beob­achter äußerten aber, dass es breiten Kon­sens für eine Zins­sen­kung im Juni dieses Jahres gäbe.

In China tagt der­weil der natio­nale Volks­kon­gress – das größte poli­ti­sche Ereignis der Volks­re­pu­blik. Direkt zum Auf­takt stellte die Staats­füh­rung ihre Ziele vor, 5 % Wirt­schafts­wachstum und eine Erhö­hung der Mili­tär­aus­gaben um 7,2 %. Ob die ambi­tio­nierten wirt­schaft­li­chen Ziele erreicht werden, bleibt frag­lich. Die Stim­mung ist wei­terhin schlecht, die Immo­bi­li­en­krise belastet. Bereits im letzten Jahr sollte die Volks­wirt­schaft um 5 % wachsen. Laut Regie­rung wurde das Ziel zwar erreicht, Kri­tiker äußerten aber große Zweifel.

Beschlos­sene Tat­sache ist hin­gegen die Erwei­te­rung des Chip-Invest­ment­sfonds des chi­ne­si­schen Staates um wei­tere $ 27 Mrd. Der Fonds ver­teilt Staats­gelder an Unter­nehmen der Halb­lei­ter­indus­trie. Die bis­he­rige Größe wird auf $ 45 Mrd. geschätzt.

Die unge­wünschte Neu­auf­lage eines Duells

Die anste­hende Prä­si­dent­schafts­wahl in den USA macht wei­terhin Schlag­zeilen. Anklagen, Gerichts­pro­zesse & Co. tun der Popu­la­rität Trumps in den eigenen keinen Reihen keinen Abbruch. Die par­tei­ei­genen Vor­wahlen am „Super Tuesday“ konnte er deut­lich für sich gewinnen. Kurz darauf machte die Nach­richt die Runde, dass Nikki Haley aus dem Rennen um die US-Prä­si­dent­schaft aus­steigt. Damit ist der Weg für Trump frei. Es sieht so aus, als erwarte die Welt im November eine Neu­auf­lage des Duells Trump vs. Biden. Denn auch letz­terer besitzt inner­halb der eigenen Par­tei­reihen keine nen­nens­werte Konkurrenz.

Ein Duell, das vor allem die ame­ri­ka­ni­sche Bevöl­ke­rung nicht möchte. Die Unzu­frie­den­heit mit den ver­gan­genen Prä­si­dent­schaften ist groß, das Alter beider Kan­di­daten viel zu hoch.

Eine Umfrage des Marist Insti­tute for Public Opi­nion ergab, dass 65 % der Wähler nicht wollen, dass Biden erneut Prä­si­dent wird. 60 % denken das­selbe über Trump. Dass die ver­schie­denen Lager den jeweils anderen Kan­di­daten ablehnen, ist erstmal nicht allzu unge­wöhn­lich. Span­nend wird es bei einer Teil­gruppe von Wäh­lern, die nicht möchte, dass über­haupt einer der Kan­di­daten Prä­si­dent wird. In zitierter Umfrage waren dies ganze 14 %. Die Zahl der soge­nannten „Double Haters“ ist damit um ein vier­fa­ches höher als im letzten Duell 2020.

Auch die Welt blickt mit Sorge auf die Wie­der­auf­lage des Ren­nens. Bidens Aus­gangs­si­tua­tion ist deut­lich schlechter als 2020 und eine Wie­der­wahl Trumps hätte mas­sive Aus­wir­kungen auf die inter­na­tio­nale Wirt­schaft. Trumps Agenda „Ame­rica first“ besteht weiter. Pro­tek­tio­nismus statt trans­at­lan­ti­scher Han­dels­part­ner­schaft. Eine Rück­kehr der Straf­zölle auf Waren aus der EU würde die ohnehin geschwächte Wirt­schaft deut­lich belasten. Auch welt­po­li­tisch wäre ein Sieg Trumps fatal und könnte in den USA das Aus für das UN-Kli­ma­ab­kommen sowie Hilfen für die Ukraine bedeuten.