Zins-Finale: Das geldpolitische Jahr endet im Gleichschritt
Marktkommentar KW 50 | 2022
Das Zinsgespenst ist zurück: Aufhellende Konjunkturerwartungen hierzulande sowie der Rückgang der US-Inflation versprühten an den Märkten zunächst Optimismus. Jedoch wurden sie von den großen Notenbanken schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Auf die Zinsanhebungen u.a. in den USA und der Eurozone reagierten nahezu alle globalen Aktien- und Anleihenmärkte mit Verlusten. Auch die Corona-Lage in China belastet noch immer die Börsen. Einen wahren Doppel-Wumms erlebten Bundesanleihen: Neben den Zinserhöhungen gerieten sie durch die Rekord-Schuldenpläne des deutschen Staates doppelt unter Druck. Fiskal- und Geldpolitik dürften die Jahresendrally damit endgültig zum Erliegen gebracht haben.
Geldpolitik: Keine Weihnachtsgeschenke von Powell, Lagarde & Co.
Zum letzten Mal in diesem Jahr standen wichtige Notenbanksitzungen im Mittelpunkt. Zuletzt hatte sich Hoffnung auf eine moderatere Geldpolitik breit gemacht, nachdem der Teuerungsdruck nachgelassen hatte, insbesondere in den USA. Dort ebbte die Inflation im November erneut ab und fiel von 7,7 % auf 7,1 %. Wer nun allerdings auf vorzeitige Weihnachgeschenke der US-Währungshüter gehofft hatte, wurde enttäuscht. Zwar nahm die US-Notenbank ein wenig Tempo raus und erhöhte ihre Leitzinsen “nur” um 0,5 Prozentpunkte. Jedoch stellte Fed-Chef Powell klar, dass auch im kommenden Jahr weiter an der Zinsschraube gedreht werden wird, um die Inflation weiter in Richtung der angestrebten 2 % zu drücken.
Nach der US-Notenbank prasselten innerhalb von 24 Stunden weitere Zinserhöhungen auf die Märkte ein. Neben der Schweizer Notenbank und der Bank of England folgte auch die Europäische Zentralbank ihrem US-Pendant und hob ihren Leitzins um 50 Basispunkte an. Wenngleich ein Jumbo-Zinsschritt diesmal ausblieb, machte EZB-Chefin Lagarde dennoch unmissverständlich klar, dass der Weg zu einer marktfreundlicheren Geldpolitik noch ein langer sei. Auf positive Signale wie etwa ein Ende der Zinserhöhungen wurde vergeblich gewartet. Im Gegenteil: Zusätzlich zur Leitzinserhöhung verkündete die EZB zudem den sukzessiven Abbau ihrer Anleihebestände ab März 2023. Dies dürfte im nächsten Jahr vor allem den Anleihemarkt weiter aufwühlen und insbesondere die hochverschuldeten Euro-Länder wie Italien zusätzlich belasten. Nach dem geldpolitisch aggressivsten Jahr seit Langem dürfte es somit auch im neuen Jahr restriktiv weitergehen.
Infos zu den EVERGREEN-Fonds
Der freundliche Wochenbeginn an den globalen Aktienmärkten wurde im weiteren Verlauf durch die aufflammenden Zinssorgen jäh beendet. Auf Wochensicht wurde die Aktienquote im Evergreen PDI Yang daher leicht reduziert, während der Aktienanteil im Evergreen PDI Yin auf dem niedrigen Niveau der vergangenen Wochen belassen wurde. Aufgrund der weiter steigenden Leitzinsen gerieten auch die globalen Anleihemärkte unter Druck, insbesondere in Europa. Um das Verlustrisiko vorerst nicht zu vergrößern, wurden die Anleihenquoten der Evergreen Publikumsfonds daher auf dem jeweiligen Niveau der Vorwoche belassen.
Zur Beachtung: Frühere Wertentwicklungen lassen nicht auf zukünftige Renditen schließen. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar, eine Haftung ist ausgeschlossen.
Risikohinweise: Die beiden Fonds „Evergreen PDI Yin“ und „Evergreen PDI Yang“ sind aktiv gemanagte Fonds, welche nicht unter Bezugnahme eines Referenzindex verwaltet werden.
Die Fonds verfolgen verschiedene Anlagestrategien, die in den Produktinformationen der beiden Fonds näher erläutert sind. Evergreen verteilt Deine Geldanlage unter Berücksichtigung der Anlagestrategien dieser Fonds auf beide Fonds, um ein Deiner Risikobereitschaft angepasstes Rendite-Risikoverhältnis zu erzielen. Die Wertentwicklung unterliegt Schwankungen. Geldanlagen bergen Risiken. Für Informationen zu den von uns gemanagten Fonds selbst sind ausschließlich die Informationen der Universal Investment maßgeblich, die Du in unserem Download-Bereich findest.
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