Tickende Zeit­bombe am Gasmarkt

Markt­kom­mentar KW 26 | 2022

US-Notgroschen für die Wirtschaft

Weil Russ­land seinen Gas­hahn weiter abdreht, sind viele Ener­gie­kon­zerne gezwungen anderswo teu­reren Ersatz ein­zu­kaufen. Diese erheb­li­chen Mehr­kosten brachten nun den größten deut­schen Gas­ver­sorger Uniper in finan­zi­elle Schwie­rig­keiten und ließen dessen Aktie auf ein Fünf-Jahres-Tief stürzen. Um das Unter­nehmen zu sta­bi­li­sieren, wird wohl der Staat in die Bre­sche springen müssen. Dass Uniper der ein­zige Gas­ver­sorger bleibt, der nach staat­li­cher Hilfe schreit, erscheint äußert unwahr­schein­lich. Damit wächst auch der Druck auf die Bun­des­netz­agentur die soge­nannte Gas­man­gel­lage fest­zu­stellen. Im Zuge dessen wären Ver­sorger in der Lage, die hohen Markt­preise direkt an die Verbraucher:innen wei­ter­zu­geben. Nachdem jah­re­lang ver­säumt wurde die (rus­si­sche) Gas­ab­hän­gig­keit zu redu­zieren und erneu­er­bare Ener­gien aus­rei­chend zu för­dern, drohen den pri­vaten Haus­halten nun also bis zu 200 % höhere Gas­rech­nungen. Möge es ein warmer Winter werden…

Der­weil ist der Markt für Indus­trie­me­talle im 2. Quartal mächtig unter Druck geraten. So brach der London Metal Exch­ange Index seit April um mehr als 25 % ein. Dieser Ein­bruch mar­kiert eine Kehrt­wende, nachdem viele Metalle wie Kupfer im März noch Höchst­stände erreicht hatten. Aller­dings kommt die Tal­fahrt nicht aus hei­terem Himmel. Schließ­lich bilden die (Metall-)Börsen die Zukunft ab, wes­halb die Ter­min­märkte zur­zeit wohl eine mög­liche Rezes­sion ein­preisen. Denn meist gilt: Je schlechter die Kon­junk­tur­aus­sichten, desto geringer die Waren- und Roh­stoff­nach­frage, desto geringer die Preise für Industriemetalle.

Recht(lich) frag­würdig: Die erste EZB-Verteidigungslinie

Außerdem star­teten die euro­päi­schen Wäh­rungs­hüter ihr neues Kri­sen­in­stru­ment zur “spread con­trol”. Mit­hilfe fle­xi­bler Anlei­he­rück­käufen will die EZB ein Wie­der­auf­flammen der Euro­krise ver­hin­dern. Kon­kret bedeutet dies: Mit Erlösen aus den aus­lau­fenden Anleihen der Nord­länder will die EZB Anleihen der Süd­länder kaufen. Somit soll der Ren­di­te­ab­stand (Spread) zwi­schen den Anleihen beider Gruppen gering gehalten werden, um eine neue Euro­krise zu ver­hin­dern. Span­nend bleibt jedoch, ob dieses Vor­haben nicht zu grö­ßerem Unfrieden inner­halb der Euro-Staaten führen wird. Ganz zu schweigen von dem recht­li­chen Verbot der mone­tären Staats­fi­nan­zie­rung für die EZB

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