Unbezahlte Care-Arbeit: Wie kann ich mich absichern?
Inhalt
- Was ist Care-Arbeit?
- Care-Arbeit ist überlebenswichtig
- Das Problem unbezahlter Care-Arbeit: Fehlende Absicherung
- Warum Frauen mehr Care-Arbeit leisten
- Die Folgen unbezahlter Care-Arbeit
- Care Arbeit verändern – Was sind politische Forderungen?
- Mehr Absicherung für Care-Arbeit ist nötig
- Fairer Ausgleich für Care-Arbeit
- Fazit
Sich um Kinder kümmern, Angehörige pflegen, kochen und putzen — all das sind notwendige Aufgaben, die jedoch nur selten vergütet werden. Das ist besonders die Realität vieler Frauen, die den Großteil der unbezahlten Pflege- und Sorgearbeit leisten: Frauen verrichten weltweit dreiviertel der unbezahlten Pflege- und Sorgearbeit. Auch ein wichtiger Faktor dafür, warum besonders Frauen von Altersarmut betroffen sind. Dabei handelt es sich nicht nur um ein individuelles, sondern um ein gesellschaftliches Problem.
Dieser Beitrag erklärt, was Care-Arbeit genau bedeutet und warum sie ein Risikofaktor für die Altersabsicherung von Frauen ist und gibt Hinweise, wie Du Dich trotzdem frühzeitig für das Alter absichern kannst
Care-Arbeit ist überlebenswichtig
Diese unbezahlten Pflege- und Sorgearbeiten sind das Rückgrat unserer Gesellschaften: Ohne sie würde unser soziales und wirtschaftliches System schlichtweg zusammenbrechen. Denn neue Arbeitskräfte müssen geboren, erzogen, versorgt und ausgebildet werden. Kranke Menschen müssen betreut werden, damit sie wieder gesund werden können und nicht dauerhaft aus dem Arbeitsleben ausfallen. Und Menschen brauchen nach der Lohnarbeit Entspannung in einem sauberen zu Hause, damit sie sich regenerieren können, um auf Arbeit gute Leistungen zu erbringen.
Das Problem unbezahlter Care-Arbeit: Fehlende Absicherung
Doch trotzdem sie in jedem Haushalt und in jeder Gemeinschaft geleistet werden muss, bleibt Care-Arbeit oft unsichtbar, wird selten als “echte” Arbeit anerkannt und bleibt daher un- oder unterbezahlt. Das sorgt dafür, dass sie nicht als zentraler Baustein des Zusammenlebens wahrgenommen und entsprechend geschätzt und abgesichert wird. Im Gegenteil: Lohnarbeit außerhalb der Familie und des Haushalts hat einen viel höheren Stellenwert als Pflegearbeit und wird auch finanziell entlohnt, obwohl Care-Arbeit für das Wohlergehen von Gesellschaften und das Funktionieren der Wirtschaft unerlässlich ist. Das führt dazu, dass Personen, die hauptsächlich Care-Arbeit leisten, selten das Gefühl vermittelt bekommen, dass ihre Tätigkeiten für die Gesellschaft wertvoll sind. Doch nicht nur das: Frauen zahlen für ihre unbezahlte Arbeit einen hohen Preis. Denn wer hauptsächlich Care-Arbeit leistet, hat meist wenig oder keine Zeit für Lohnarbeit und das führt zu erheblichen Nachteilen. So können 42 % aller Frauen, aber nur 6 % der Männer im erwerbsfähigen Alter wegen Fürsorge- und Pflegeaufgaben keiner Erwerbsarbeit nachgehen. Die Folge ist, dass Frauen weniger eigenes Geld zur Verfügung haben, dass sie abhängig von ihren Partnern sind und sie nicht in Rentenkassen einzahlen können. Das führt zu Altersarmut und das ist ein großes Problem – besonders für Frauen.
Warum Frauen mehr Care-Arbeit leisten
Bei Paaren und in Familien ist Care-Arbeit oft ungleich verteilt. Kommen Kinder hinzu verfestigen sich häufig die unfreiwilligen Abhängigkeitsmuster der/des Sorgearbeitleistenden. Weltweit wird rund drei Viertel der Care-Arbeit von Frauen geleistet. Frauen und Mädchen arbeiten viele Stunden am Tag unbezahlt, Männer im Durchschnitt weniger. Diese Ungleichheit ist auf tiefverwurzelte traditionelle Rollenbilder und Normen zurückzuführen, die Frauen traditionell die Rolle der Fürsorgerinnen zuweisen, während Männer oft die Rolle des Hauptverdieners einnehmen. Diese Rollenverteilung ist historisch gewachsen und wird oft von Generation zu Generation weitergegeben. Diese Verteilung trägt zu sehr unterschiedlichen Möglichkeiten der verschiedenen Geschlechter bei, in der Gesellschaft mitzuwirken und sich selbst abzusichern. Besonders Frauen sind dadurch häufiger im Alter von Armut betroffen.
Die Folgen unbezahlter Care-Arbeit
Die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit hat erhebliche Auswirkungen auf das Einkommen, die beruflichen Chancen und die Alterssicherung besonders von Frauen. Die Antidiskriminierungsstelle hat herausgefunden, dass Personen, die Sorgearbeit leisten am Arbeitsmarktdiskriminiert werden: Sie werden weniger ernst genommen und fassen im Job schlechter Fuß. Da unbezahlte Care-Arbeit nicht entlohnt wird, haben diejenigen, die sie übernehmen, oft keine oder nur geringe eigene Rentenansprüche, da sie nicht kontinuierlich in die Rentenkassen einzahlen konnten. Die enormen Zeitaufwände, die vor allem Frauen für Sorgearbeit aufbringen, bleiben unberücksichtigt, wenn es um die finanzielle Absicherung im Alter geht. Frauen sind dadurch deutlich schlechter abgesichert und häufiger von Altersarmut bedroht – fast zwei Drittel aller Menschen, die im Rentenalter keine Bezüge bekommen, sind Frauen. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft, da es zu einer ungleichen Verteilung von Ressourcen und Macht führt. Es ist daher wichtig, dass wir die Bedeutung von Care-Arbeit anerkennen und sie entsprechend honorieren — auch finanziell.
Care Arbeit verändern – Was sind politische Forderungen?
Die politische Forderung muss sein, dass die wichtigen reproduktiven Aufgaben, die vor allem Frauen übernehmen, ins Zentrum des Zusammenlebens gestellt werden, um Care-Arbeit gesellschaftlich aufzuwerten. Denn sie trägt maßgeblich zur Stabilität der Wirtschaft und dem sozialen Zusammenhalt bei, und muss dementsprechend angemessen gewürdigt werden. Die Gesellschaft muss die Wichtigkeit dieser Arbeit anerkennen und entsprechende politische Maßnahmen ergreifen, um die Ungleichheit zu bekämpfen. Menschen, die Pflegearbeit leisten, müssen bessergestellt werden, damit sie nicht um ihre finanzielle Zukunft bangen müssen und auch im Alter finanziell abgesichert sind. Dazu sind eine bessere soziale Absicherung für Care-Arbeitende und die Anerkennung von Pflege- und Erziehungszeiten in der gesetzlichen Rente wichtig. Gleichstellungspolitik sollte die berufliche Gleichstellung von Frauen mit Anreizen für eine Umverteilung von unbezahlter Arbeit hin zu Männern verknüpfen und für beide Geschlechter bessere Bedingungen für die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Sorgearbeit schaffen. Es ist auch wichtig, dass mehr in öffentliche Kinderbetreuung investiert wird. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht die Möglichkeit haben, Erwerbsarbeit und Care-Arbeit zu vereinbaren.
Mehr Absicherung für Care-Arbeit ist nötig
Doch es reicht leider nicht auf politische Veränderungen und einen gesellschaftlichen Wandel zu warten. Diese sind notwendig, doch solche gesellschaftlichen Transformationen brauchen Zeit. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig vorzusorgen, um sich für das Alter finanziell abzusichern. Eine gute Möglichkeit ist, einen monatlichen Sparplan einzurichten. Das geht bei EVERGREEN ganz einfach: Bereits kleine monatliche Beträge können über die Zeit anwachsen und die Zinseszinsen spielen eine erhebliche Rolle, um sich ein solides finanzielles Polster für das Alter aufzubauen. Ein Sparplan ist eine super Möglichkeit, um Geld zu investieren, da er das Risiko reduziert, Zeit spart und dir hilft langfristig zu planen. Dabei ist es nie zu spät, anzufangen — und je früher du beginnst, desto besser.
Fazit
Unbezahlte Care-Arbeit, die vor allem von Frauen geleistet wird, ist von großer Bedeutung für unsere Gesellschaft. Gleichzeitig ist sie leider ein Risikofaktor für Altersarmut, wenn keine frühzeitige Absicherung erfolgt. Daher ist dringend zu empfehlen, mit einem frühzeitigen Sparplan zu beginnen und auch gemeinsam mit Partner:innen für das Alter vorzusorgen.
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- Was ist Care-Arbeit?
- Care-Arbeit ist überlebenswichtig
- Das Problem unbezahlter Care-Arbeit: Fehlende Absicherung
- Warum Frauen mehr Care-Arbeit leisten
- Die Folgen unbezahlter Care-Arbeit
- Care Arbeit verändern – Was sind politische Forderungen?
- Mehr Absicherung für Care-Arbeit ist nötig
- Fairer Ausgleich für Care-Arbeit
- Fazit
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