Unbe­zahlte Care-Arbeit: Wie kann ich mich absichern?

Sich um Kinder küm­mern, Ange­hö­rige pflegen, kochen und putzen — all das sind not­wen­dige Auf­gaben, die jedoch nur selten ver­gütet werden. Das ist beson­ders die Rea­lität vieler Frauen, die den Groß­teil der unbe­zahlten Pflege- und Sor­ge­ar­beit leisten: Frauen ver­richten welt­weit drei­viertel der unbe­zahlten Pflege- und Sor­ge­ar­beit. Auch ein wich­tiger Faktor dafür, warum beson­ders Frauen von Alters­armut betroffen sind. Dabei han­delt es sich nicht nur um ein indi­vi­du­elles, son­dern um ein gesell­schaft­li­ches Problem.

Dieser Bei­trag erklärt, was Care-Arbeit genau bedeutet und warum sie ein Risi­ko­faktor für die Alters­ab­si­che­rung von Frauen ist und gibt Hin­weise, wie Du Dich trotzdem früh­zeitig für das Alter absi­chern kannst

Care-Arbeit ist überlebenswichtig

Diese unbe­zahlten Pflege- und Sor­ge­ar­beiten sind das Rück­grat unserer Gesell­schaften: Ohne sie würde unser soziales und wirt­schaft­li­ches System schlichtweg zusam­men­bre­chen. Denn neue Arbeits­kräfte müssen geboren, erzogen, ver­sorgt und aus­ge­bildet werden. Kranke Men­schen müssen betreut werden, damit sie wieder gesund werden können und nicht dau­er­haft aus dem Arbeits­leben aus­fallen. Und Men­schen brau­chen nach der Lohn­ar­beit Ent­span­nung in einem sau­beren zu Hause, damit sie sich rege­ne­rieren können, um auf Arbeit gute Leis­tungen zu erbringen.

Das Pro­blem unbe­zahlter Care-Arbeit: Feh­lende Absicherung

Doch trotzdem sie in jedem Haus­halt und in jeder Gemein­schaft geleistet werden muss, bleibt Care-Arbeit oft unsichtbar, wird selten als “echte” Arbeit aner­kannt und bleibt daher un- oder unter­be­zahlt. Das sorgt dafür, dass sie nicht als zen­traler Bau­stein des Zusam­men­le­bens wahr­ge­nommen und ent­spre­chend geschätzt und abge­si­chert wird. Im Gegen­teil: Lohn­ar­beit außer­halb der Familie und des Haus­halts hat einen viel höheren Stel­len­wert als Pfle­ge­ar­beit und wird auch finan­ziell ent­lohnt, obwohl Care-Arbeit für das Wohl­ergehen von Gesell­schaften und das Funk­tio­nieren der Wirt­schaft uner­läss­lich ist. Das führt dazu, dass Per­sonen, die haupt­säch­lich Care-Arbeit leisten, selten das Gefühl ver­mit­telt bekommen, dass ihre Tätig­keiten für die Gesell­schaft wert­voll sind. Doch nicht nur das: Frauen zahlen für ihre unbe­zahlte Arbeit einen hohen Preis. Denn wer haupt­säch­lich Care-Arbeit leistet, hat meist wenig oder keine Zeit für Lohn­ar­beit und das führt zu erheb­li­chen Nach­teilen. So können 42 % aller Frauen, aber nur 6 % der Männer im erwerbs­fä­higen Alter wegen Für­sorge- und Pfle­ge­auf­gaben keiner Erwerbs­ar­beit nach­gehen. Die Folge ist, dass Frauen weniger eigenes Geld zur Ver­fü­gung haben, dass sie abhängig von ihren Part­nern sind und sie nicht in Ren­ten­kassen ein­zahlen können. Das führt zu Alters­armut und das ist ein großes Pro­blem – beson­ders für Frauen. 

Warum Frauen mehr Care-Arbeit leisten

Bei Paaren und in Fami­lien ist Care-Arbeit oft ungleich ver­teilt. Kommen Kinder hinzu ver­fes­tigen sich häufig die unfrei­wil­ligen Abhän­gig­keits­muster der/des Sor­ge­ar­beit­leis­tenden. Welt­weit wird rund drei Viertel der Care-Arbeit von Frauen geleistet. Frauen und Mäd­chen arbeiten viele Stunden am Tag unbe­zahlt, Männer im Durch­schnitt weniger. Diese Ungleich­heit ist auf tief­ver­wur­zelte tra­di­tio­nelle Rol­len­bilder und Normen zurück­zu­führen, die Frauen tra­di­tio­nell die Rolle der Für­sor­ge­rinnen zuweisen, wäh­rend Männer oft die Rolle des Haupt­ver­die­ners ein­nehmen. Diese Rol­len­ver­tei­lung ist his­to­risch gewachsen und wird oft von Gene­ra­tion zu Gene­ra­tion wei­ter­ge­geben. Diese Ver­tei­lung trägt zu sehr unter­schied­li­chen Mög­lich­keiten der ver­schie­denen Geschlechter bei, in der Gesell­schaft mit­zu­wirken und sich selbst abzu­si­chern. Beson­ders Frauen sind dadurch häu­figer im Alter von Armut betroffen. 

Die Folgen unbe­zahlter Care-Arbeit 

Die ungleiche Ver­tei­lung von Care-Arbeit hat erheb­liche Aus­wir­kungen auf das Ein­kommen, die beruf­li­chen Chancen und die Alters­si­che­rung beson­ders von Frauen. Die Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­stelle hat her­aus­ge­funden, dass Per­sonen, die Sor­ge­ar­beit leisten am Arbeits­markt­dis­kri­mi­niert werden: Sie werden weniger ernst genommen und fassen im Job schlechter Fuß. Da unbe­zahlte Care-Arbeit nicht ent­lohnt wird, haben die­je­nigen, die sie über­nehmen, oft keine oder nur geringe eigene Ren­ten­an­sprüche, da sie nicht kon­ti­nu­ier­lich in die Ren­ten­kassen ein­zahlen konnten. Die enormen Zeit­auf­wände, die vor allem Frauen für Sor­ge­ar­beit auf­bringen, bleiben unbe­rück­sich­tigt, wenn es um die finan­zi­elle Absi­che­rung im Alter geht. Frauen sind dadurch deut­lich schlechter abge­si­chert und häu­figer von Alters­armut bedroht – fast zwei Drittel aller Men­schen, die im Ren­ten­alter keine Bezüge bekommen, sind Frauen. Dies hat weit­rei­chende Aus­wir­kungen auf die Gesell­schaft, da es zu einer unglei­chen Ver­tei­lung von Res­sourcen und Macht führt. Es ist daher wichtig, dass wir die Bedeu­tung von Care-Arbeit aner­kennen und sie ent­spre­chend hono­rieren — auch finanziell. 

Geldanlage

Care Arbeit ver­än­dern – Was sind poli­ti­sche Forderungen?

Die poli­ti­sche For­de­rung muss sein, dass die wich­tigen repro­duk­tiven Auf­gaben, die vor allem Frauen über­nehmen, ins Zen­trum des Zusam­men­le­bens gestellt werden, um Care-Arbeit gesell­schaft­lich auf­zu­werten. Denn sie trägt maß­geb­lich zur Sta­bi­lität der Wirt­schaft und dem sozialen Zusam­men­halt bei, und muss dem­entspre­chend ange­messen gewür­digt werden. Die Gesell­schaft muss die Wich­tig­keit dieser Arbeit aner­kennen und ent­spre­chende poli­ti­sche Maß­nahmen ergreifen, um die Ungleich­heit zu bekämpfen. Men­schen, die Pfle­ge­ar­beit leisten, müssen bes­ser­ge­stellt werden, damit sie nicht um ihre finan­zi­elle Zukunft bangen müssen und auch im Alter finan­ziell abge­si­chert sind. Dazu sind eine bes­sere soziale Absi­che­rung für Care-Arbei­tende und die Aner­ken­nung von Pflege- und Erzie­hungs­zeiten in der gesetz­li­chen Rente wichtig. Gleich­stel­lungs­po­litik sollte die beruf­liche Gleich­stel­lung von Frauen mit Anreizen für eine Umver­tei­lung von unbe­zahlter Arbeit hin zu Män­nern ver­knüpfen und für beide Geschlechter bes­sere Bedin­gungen für die Ver­ein­bar­keit von Erwerbs- und Sor­ge­ar­beit schaffen. Es ist auch wichtig, dass mehr in öffent­liche Kin­der­be­treuung inves­tiert wird. Nur so kann sicher­ge­stellt werden, dass alle Men­schen unab­hängig von ihrem Geschlecht die Mög­lich­keit haben, Erwerbs­ar­beit und Care-Arbeit zu vereinbaren. 

Mehr Absi­che­rung für Care-Arbeit ist nötig

Doch es reicht leider nicht auf poli­ti­sche Ver­än­de­rungen und einen gesell­schaft­li­chen Wandel zu warten. Diese sind not­wendig, doch solche gesell­schaft­li­chen Trans­for­ma­tionen brau­chen Zeit. Des­halb ist es wichtig, früh­zeitig vor­zu­sorgen, um sich für das Alter finan­ziell abzu­si­chern. Eine gute Mög­lich­keit ist, einen monat­li­chen Spar­plan ein­zu­richten. Das geht bei EVERGREEN ganz ein­fach: Bereits kleine monat­liche Beträge können über die Zeit anwachsen und die Zin­ses­zinsen spielen eine erheb­liche Rolle, um sich ein solides finan­zi­elles Polster für das Alter auf­zu­bauen. Ein Spar­plan ist eine super Mög­lich­keit, um Geld zu inves­tieren, da er das Risiko redu­ziert, Zeit spart und dir hilft lang­fristig zu planen. Dabei ist es nie zu spät, anzu­fangen — und je früher du beginnst, desto besser. 

Fazit

Unbe­zahlte Care-Arbeit, die vor allem von Frauen geleistet wird, ist von großer Bedeu­tung für unsere Gesell­schaft. Gleich­zeitig ist sie leider ein Risi­ko­faktor für Alters­armut, wenn keine früh­zei­tige Absi­che­rung erfolgt. Daher ist drin­gend zu emp­fehlen, mit einem früh­zei­tigen Spar­plan zu beginnen und auch gemeinsam mit Partner:innen für das Alter vorzusorgen. 

Bei EVERGREEN können alle schon ab 1 Euro nach­haltig und gebüh­ren­frei inves­tieren. Das Beson­dere: die Geld­an­lage wird jeden Tag von pro­fes­sio­nellen Fonds­ma­na­gern gema­nagt. So wird der Start in die Geld­an­lage so ein­fach und sicher wie nie zuvor.